Diskussion um grüne Ampelphasen in Sachsen-Anhalt: Sicherheit gegen Verkehrsfluss

Sachsen plant keine längeren grünen Phasen an Fußgängerübergängen - Diskussion um grüne Ampelphasen in Sachsen-Anhalt: Sicherheit gegen Verkehrsfluss
In Sachsen-Anhalt ist die Diskussion über längere Grünphasen für Fußgänger neu entfacht. Die Landesregierung plant zwar keine generelle Verlängerung, doch sind Einzelfallanpassungen möglich. Unterdessen fordern Politiker längere Grünzeiten, um die Informationssicherheit für langsamere Fußgänger zu erhöhen. Der SPD-Innenexperte Rüdiger Erben kritisiert, dass die aktuelle Annahme einer Gehgeschwindigkeit von 1,2 Metern pro Sekunde für viele ältere Fußgänger zu schnell sei. Die Grünen-Politikerin Cornelia Lüddemann schlägt vor, bei der Ampelschaltung stattdessen von einer Geschwindigkeit von einem Meter pro Sekunde auszugehen. Getestet werden derzeit Kamerasysteme, die Fußgänger erkennen und die Grünphase entsprechend verlängern sollen. Doch ungelöste praktische und rechtliche Fragen verzögern die Umsetzung. Generell führen längere Signalzyklen an Kreuzungen zu verschlechterten Bedingungen für alle Verkehrsteilnehmer – auch für Fußgänger. Zwar sind individuelle Anpassungen der Grünphasen möglich, doch wirken sich diese weiterhin auf die Gesamtwartezeiten aus. Zudem sinkt die Bereitschaft, bei Rot zu warten, wenn die Wartezeiten steigen. Die Landesregierung Sachsen-Anhalts sieht keine generelle Verlängerung der Fußgänger-Grünphasen vor. Einzelfallregelungen bleiben jedoch möglich. Die Debatte dauert an: Während Politiker längere Grünzeiten für mehr Informationssicherheit langsamerer Fußgänger fordern, müssen auch die Auswirkungen auf den Verkehrsfluss und die allgemeine Sicherheit bedacht werden.



