Drucker weckt historische Dresdner Künstlertreff

Drucker weckt historische Dresdner Künstlertreff
In den 1970er-Jahren schloss sich in Dresden eine Gruppe von Künstlern, darunter A. R. Penck, zusammen, um die Dresdner Obergraben-Presse zu gründen. Dieser einzigartige Ort diente als Künstlervereinigung, Druckwerkstatt, Verlag und Galerie zugleich. Nun hat ein Drucker, der nach anspruchsvolleren Projekten suchte, das historische Interesse an diesem Ort neu entfacht. Jochen Lorenz, bekannt für seine Arbeit an Fahrplänen, sehnte sich nach stimulierenderen Aufgaben. Seine Suche führte ihn zur Dresdner Obergraben-Presse, einem Ort, der in den 1970er-Jahren als lebendiges Zentrum für Künstler blühte. Die Druckwerkstatt wurde von einer Künstlergruppe ins Leben gerufen, zu der auch A. R. Penck zählte – eine der prägenden Figuren. Penck, der 1971 zudem die Künstlergruppe Lücke mitbegründete, entwickelte in dieser Zeit seine Theorie Vom Underground zum Oberground. Die Presse bot den Künstlern eine Plattform, um zu experimentieren, zu gestalten und ihre Werke auszustellen. 1978 ergab sich durch Eberhard Göschels Umzug in ein größeres Atelier eine Gelegenheit: Eine Dreizimmerwohnung wurde frei, und gemeinsam mit Peter Herrmann verwandelte er sie in die Druckwerkstatt. Herrmanns italienische Druckerpresse aus dem Jahr 1908, die Bernhard Theilmann restauriert hatte, spielte dabei eine zentrale Rolle. Sowohl Göschel als auch Herrmann gehörten seit 1976 zur verantwortlichen Arbeitsgruppe des Leonhardi-Museums in Dresden und verbanden die Presse so eng mit der lokalen Kunstszene. Die Dresdner Obergraben-Presse, einst ein pulsierender Ort künstlerischen Schaffens und Experimentierens, hat Jochen Lorenz’ Fantasie beflügelt. Sein Streben nach anspruchsvolleren Projekten führt nun zur Wiederbelebung dieses historischen Ortes – und verspricht ein neues Kapitel in dessen Geschichte.

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