Felix Kummer feiert Chemnitz’ Kulturjahr – doch warnt vor Rechtsextremismus-Illusionen

Admin User
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Eine Frau in einem grünen T-Shirt steht auf einer Demonstration und hält ein weißes Schild in der Hand, während viele andere Menschen hinter ihr stehen.

Felix Kummer feiert Chemnitz’ Kulturjahr – doch warnt vor Rechtsextremismus-Illusionen

Chemnitz’ Jahr als Europäische Kulturhauptstadt findet Lob von Felix Kummer, dem Frontmann der Band Kraftklub – doch er fordert zugleich ein entschiedeneres Vorgehen gegen Rechtsextremismus. Während der Musiker die kulturellen Erfolge der Stadt feiert, betont er, wie wichtig es sei, klar Position zu beziehen. Das neue Album der Band, „Sterben in Karl-Marx-Stadt“, erscheint diesen Freitag.

Als persönlichen Höhepunkt des Jahres hob Kummer das „Kosmos“-Festival hervor, das in Zusammenarbeit mit Kraftklub, der Stadt Chemnitz und dem Kulturhauptstadt-Team organisiert wurde. Die Veranstaltung hinterließ einen starken emotionalen Eindruck und rückte lokale Initiativen in den Fokus. Für ihn sei sie ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Kultur Menschen verbinden könne.

Bereits 2018 hatte Kraftklub das „#WirSindMehr“-Konzert mitorganisiert – eine Reaktion auf rechtsextreme Gewalt in Chemnitz. Kummer unterstreicht zwar die Bedeutung solcher Events, warnt aber davor, sie als Allheilmittel zu sehen. Kritik übt er an der Vorstellung, alle Seiten einfach an einen Tisch zu holen: Statt Dialog brauche es konsequentes Handeln gegen Extremismus.

Trotz seiner Vorbehalte sieht Kummer im Kulturhauptstadt-Jahr positive Veränderungen. Solche Initiativen stärkten diejenigen, die sich bereits für Fortschritt engagierten, so der Musiker. Gleichzeitig warnt er vor der Illusion, ein einzelnes Konzert oder Festival, wie das Fusion Festival in Landshut, könne langfristig Gesellschaft verändern.

Seine Aussagen fallen in die Zeit der Veröffentlichung des neuen Kraftklub-Albums „Sterben in Karl-Marx-Stadt“ – ein Titel, der mit dem früheren Namen der Stadt spielt und die Musik der Band mit ihrer sich wandelnden Identität verbindet. Kummers Worte zeigen damit sowohl die Chancen als auch die Grenzen kultureller Projekte im Umgang mit gesellschaftlichen Herausforderungen auf.