GEW warnt vor mangelnder Integration von Kindern mit Migrationshintergrund in Sachsen

Viele ausländische Kinder haben noch keinen Schulplatz - GEW warnt vor mangelnder Integration von Kindern mit Migrationshintergrund in Sachsen
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat Bedenken zur Integration von Kindern mit Migrationshintergrund an sächsischen Schulen geäußert. Die Gewerkschaft, vertreten durch ein Mitglied der Linkspartei in der Bildungspolitik, betonte, dass die bloße Bereitstellung von Schulplätzen nicht ausreiche, um eine erfolgreiche Integration und schulische Leistungen zu gewährleisten.
Laut GEW werde der gesetzlich vorgeschriebene Sprachförderunterricht oft nicht angeboten – insbesondere an ländlichen Schulen, die unter Lehrkräftemangel leiden. Das sächsische Bildungsministerium erfasst zudem nicht die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit ausländischen Wurzeln, da die Angabe der Nationalität freiwillig ist. Diese fehlenden Daten erschweren eine gezielte Planung und Ressourcenverteilung.
Zu Beginn des Schuljahres hatten noch immer viele Kinder mit Migrationshintergrund in Sachsen keinen Platz an einer ortsnahen Schule. Anfang September warteten noch 853 zugewanderte Kinder auf einen Schulplatz – ein Rückgang gegenüber den anfangs 1.353 Betroffenen. Die GEW schlug vor, Reservekapazitäten an Schulen einzurichten, um künftig schneller auf Engpässe reagieren zu können. Ab dem Schuljahr 2025/2026 sollen alle neu zugezogenen Erstklässler direkt in die erste Klasse ihrer örtlichen Grundschule aufgenommen werden. Falls Vorbereitungsklassen überlastet sind, können die Kinder unmittelbar in den Regelunterricht integriert werden – begleitet von zusätzlichem Deutsch-als-Zweitsprache-Unterricht (DaZ).
Die Gewerkschaft forderte eine Ausweitung der Ausbildung und Einstellung von DaZ-Fachkräften sowie Fortbildungsangebote für Lehrkräfte im Regelunterricht. Seit März 2024 können neu zugewanderte Kinder und Jugendliche digital über das Schulportal angemeldet werden, was den Anmeldeprozess vereinfacht.
Die GEW unterstrich die Notwendigkeit besserer Integrationshilfen für Kinder mit Migrationshintergrund an sächsischen Schulen. Durch die Schaffung von Reservekapazitäten und den Ausbau der Sprachförderung will die Gewerkschaft sicherstellen, dass alle Kinder gleichen Zugang zu Bildung erhalten und die Chance auf schulischen Erfolg haben.



