Hamburgs CDU will Waschbären mit Sterilisation stoppen – doch Hessen scheiterte kläglich

Hamburger CDU-Fraktion will Ratten kastrieren - Hamburgs CDU will Waschbären mit Sterilisation stoppen – doch Hessen scheiterte kläglich
Hamburgs Waschbärpopulation bleibt vorerst unter Kontrolle – im August gab es nur vereinzelte Sichtungen. Doch die Sorge vor einer möglichen Ausbreitung der Tiere hat zu Forderungen nach Gegenmaßnahmen geführt. Die CDU-Fraktion in der Bürgerschaft schlägt nun ein Sterilisationsprogramm vor, um ein weiteres Wachstum zu verhindern.
Die Idee orientiert sich an einem ähnlichen Projekt in Hessen, das jedoch im vergangenen Monat nach massiver Kritik abrupt gestoppt wurde.
In Deutschland gelten Waschbären als invasive Art. Nach EU- und deutschem Recht dürfen sie, einmal gefangen, nicht wieder freigelassen werden – selbst wenn sie verletzt oder verwaist sind. Hamburgs Wildtierauffangstationen müssen sich an diese Regel halten, was die Möglichkeiten zur Bewältigung des Problems stark einschränkt.
Unkontrollierte Vermehrung der Waschbären kann zu Sachschäden, Angriffen auf Vogelnester und der Verbreitung von Parasiten führen. Die CDU argumentiert, dass eine Bejagung in städtischen Gebieten kaum umsetzbar und in der Bevölkerung unpopulär sei. Stattdessen schlägt sie die Sterilisation als humanere und effektivere Lösung vor.
In Hessen war ein vergleichbares Sterilisationsprojekt im August gestoppt worden. Der Landesjagdverband Hessen kritisierte die Initiative scharf: Eingriffe an Wildtieren erfordern eine behördliche Genehmigung, hieß es. Zudem basiere das Projekt auf veralteten Annahmen zur Populationskontrolle.
Kritiker werfen dem hessischen Programm vor, es habe keine ausreichende wissenschaftliche Grundlage gehabt. Die Einwände des Jagdverbands führten zur Aussetzung – die lokalen Behörden müssen nun ihre Strategie überdenken.
Hamburgs Vorstoß steht nun vor rechtlichen und ethischen Prüfungen. Sollte er genehmigt werden, könnte er einen Präzedenzfall für den Umgang mit invasiven Arten in Ballungsräumen schaffen. Noch ist die Zahl der Waschbären in der Stadt stabil – doch ohne Gegenmaßnahmen warnen Behörden vor einer möglichen Verschärfung der Lage.



