Kämpfers Abschied: Warum Bürger das Vertrauen in die politische Führung verlieren

Kaempfer warnt: Politik droht Vertrauensverlust durch Frustration - Kämpfers Abschied: Warum Bürger das Vertrauen in die politische Führung verlieren

Kiels scheidender Oberbürgermeister Ulf Kämpfer warnt vor einer wachsenden Vertrauenskrise der Bürger in die politische Führung. Nach zwei Amtszeiten wird er zurücktreten und in die Landespolitik wechseln – als Spitzenkandidat der SPD für die Landtagswahl 2027. Sein Abschied fällt in eine Zeit, in der die Frustration der Bevölkerung wegen wirtschaftlicher Belastungen und maroder öffentlicher Dienstleistungen zunimmt.

Kämpfer wurde zuletzt im November 2021 mit fast 66 Prozent der Stimmen bereits im ersten Wahlgang wiedergewählt. Nun verweist er auf einen "Teufelskreis", in dem zunehmende Kritik und Bedrohungen Politiker aus dem öffentlichen Dienst vertreiben – mit der Folge, dass sich das bürgerschaftliche Engagement schwächt. Dies führe dazu, dass Wähler kaum noch echte Unterschiede zwischen Parteien oder Kandidaten erkennen könnten, so Kämpfer.

Mit seinem Wechsel in die Landespolitik endet Kämpfers Amtszeit als Kieler Oberbürgermeister. Seine Sorgen gelten dem schwindenden Vertrauen in die politische Führung, der Notwendigkeit klarerer politischer Abgrenzungen und einer effizienteren Verwaltung. Die nächste Oberbürgermeisterwahl wird zeigen, ob seine Forderungen nach Reformen in der Kommunalpolitik Gehör finden.