Neue Kraft in der Linken: Reformer fusionieren für progressive Debatten

Neue Kraft in der Linken: Reformer fusionieren für progressive Debatten
Ankündigung: Auf ihrem Bundeskongress beschloss das Forum Demokratischer Sozialismus (FdS) den Zusammenschluss mit der Progressiven Linken. Die Reformer in der Linken wollen sich künftig stärker in die inhaltlichen Debatten einbringen.
3. Dezember 2025, 06:34 Uhr
Politik & Gesetzgebung
Innerhalb der Linken hat sich eine neue Strömung formiert: die Demokratische Linke. Sie entstand aus dem Zusammenschluss des Forums Demokratischer Sozialismus (FdS) und der Progressiven Linken. Geführt wird die Gruppe von der neu gewählten Vorsitzenden Ines Schwerdtner, die der Partei eine inhaltliche Neuausrichtung verleihen will.
Die Demokratische Linke setzt sich für progressive Politik ein und muss sich dabei internen Herausforderungen stellen – etwa alten Konflikten und der zunehmenden Prägung politischer Diskurse durch soziale Medien.
Die neue Strömung vereint zwei bisher getrennte Flügel der Linken: Das 2002 gegründete FdS vertrat den reformorientierten Teil der Partei, während die jüngere Progressive Linke vor allem als Gegenbewegung zur Gruppe um Sahra Wagenknecht bekannt war. Letztere hatte sich zudem gegen Antisemitismus engagiert und die Unterstützung der Ukraine befördert.
Unter Schwerdtners Führung will die Demokratische Linke die innerparteilichen Debatten mit klaren inhaltlichen Vorschlägen prägen. Zu den Schwerpunkten gehören eine stärkere außenpolitische Positionierung, der Aufbau von Bündnissen sowie die Bekämpfung von Antisemitismus in den eigenen Reihen. Zudem wirbt die Gruppe für gesellschaftliche Unterstützung bei Themen wie Vermögensumverteilung, ökologischer Reformen und der Demokratisierung der EU.
Gleichzeitig räumt die Demokratische Linke ihre Mitverantwortung für vergangene parteiinterne Auseinandersetzungen ein. Sie konstatiert, dass innerparteiliche Strömungen heute weniger Gewicht haben als früher. Die Gruppe warnt davor, aufklärerische Prinzipien zugunsten populistischer Methoden aufzugeben – auch wenn sie sich den veränderten Kommunikationsbedingungen durch soziale Medien anpassen muss.
Mit Fokus auf Strategie und inhaltliche Substanz beteiligt sich die Demokratische Linke nun an der programmatischen Debatte der Linken. Ihre Ziele reichen von politischen Reformen bis zur Überwindung innerparteilicher Gräben. Ob ihr dies gelingt, hängt davon ab, ob es ihr schafft, progressive Ansätze mit den Anforderungen moderner politischer Kommunikation in Einklang zu bringen.



