Neuer Härtefallfonds soll SED-Opfern nach Jahrzehnten Gerechtigkeit bringen

Härtefallfonds: Mehr Entschädigung für SED-Opfer - Neuer Härtefallfonds soll SED-Opfern nach Jahrzehnten Gerechtigkeit bringen
36 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer soll in Deutschland ein neuer Fonds eingerichtet werden, um Opfern der SED-Diktatur in der DDR zusätzliche Entschädigungsleistungen zu gewähren. Der bundesweite Härtefallfonds richtet sich an Betroffene, die bisher Schwierigkeiten hatten, bestehende Entschädigungsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen.
Schätzungen zufolge wurden während der DDR-Zeit etwa 488.000 Menschen verfolgt, darunter 250.000 ehemalige politische Häftlinge, 138.000 ehemalige Heimkinder in staatlichen Einrichtungen sowie 100.000 Menschen, die berufliche Benachteiligungen erlitten. Trotz früherer Maßnahmen reichten die Mittel nicht aus, um alle Anspruchsberechtigten – insbesondere in Sachsen – ausreichend zu unterstützen.
Der neue Fonds wird von der bundesunmittelbaren Stiftung öffentlichen Rechts unter der Trägerschaft des Bundesjustizministeriums und der SED-Opferbeauftragten verwaltet. Er bietet Beratung und Unterstützung bei der Antragstellung für Entschädigungsleistungen. Aktuell beziehen rund 38.000 Menschen eine Rente für SED-Opfer, weitere 20.000 erhalten andere Formen der Hilfe. Viele Betroffene sind jedoch inzwischen verstorben, was die Dringlichkeit dieser zusätzlichen Unterstützung unterstreicht.
Die Einführung des bundesweiten Härtefallfonds markiert einen wichtigen Schritt hin zu Gerechtigkeit und Anerkennung für die Opfer der SED-Diktatur. Es besteht die Hoffnung, dass diese zusätzliche Entschädigung dazu beiträgt, die anhaltenden Bedürfnisse der Betroffenen zu lindern und ihnen ein Stück weit Genugtuung zu verschaffen.



