Neues Wehrdienstmodell: Pflicht-Erfassung statt sofortiger Wehrpflicht in Deutschland

Neues Wehrdienstmodell: Pflicht-Erfassung statt sofortiger Wehrpflicht in Deutschland
Letzten Donnerstag stellte die Bundesregierung einen Kompromissvorschlag für ein neues Wehrdienstmodell vor. Kern des Plans ist die verpflichtende Erfassung aller jungen Männer, die 2008 oder später geboren wurden. Ziel ist es, auf diese Weise genug Freiwillige für die Bundeswehr zu gewinnen, ohne sofort eine allgemeine Wehrpflicht einzuführen. Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) setzt sich seit Langem vehement für diese Reform ein und betont, wie wichtig die Einbindung von Hilfsorganisationen, Rettungsdiensten, Feuerwehren und dem Technischen Hilfswerk (THW) ist, um den Zivil- und Katastrophenschutz zu stärken.
Minister Schuster ist überzeugt, dass die Wiedereinführung von Wehrpflicht und Zivildienst Deutschland erhebliche Vorteile gebracht hätte. Er argumentiert, dass im Rahmen der aktuellen Wehrdienstdebatte ein stärkerer Fokus auf den Zivilschutz entscheidend sei. Sollten die Rekrutierungsziele für Freiwillige nicht erreicht werden, könnte eine "bedarfsabhängige Wehrpflicht" ausgelöst werden, die eine weitere Abstimmung im Bundestag erfordern würde. Schuster geht davon aus, dass ein alternativer Zivildienst jährlich Zehntausende zusätzliche Kräfte für den Zivil- und Katastrophenschutz mobilisieren könnte – eine deutliche Verstärkung für Rettungsdienste, Feuerwehren und das THW. Allerdings kritisiert er, dass die möglichen Vorteile einer Rückkehr zum Zivildienst neben der Wehrpflicht in der Diskussion zu kurz gekommen seien.
Das neue Wehrdienstmodell soll Freiwilligenrekrutierung und Zivilschutz in Einklang bringen. Zwar steht der freiwillige Dienst im Mittelpunkt, doch die verpflichtende Erfassung und eine mögliche Wehrpflicht bleiben Optionen. Schusters Vorschläge zur Einbindung ziviler Hilfsdienste und zur Stärkung des Bevölkerungsschutzes haben eine Debatte ausgelöst – während die "bedarfsabhängige Wehrpflicht" weiterhin geprüft wird.



