Söders SMR-Pläne spalten Politik: Grüne und SPD lehnen Atom-Zukunft ab

Söders SMR-Pläne spalten Politik: Grüne und SPD lehnen Atom-Zukunft ab
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat mit seinem Vorschlag, kleine modulare Reaktoren (SMR) als kostengünstige Energielösung für Deutschland einzuführen, eine kontroverse Debatte ausgelöst. Doch seine Idee stößt bei verschiedenen politischen Parteien und Fachleuten auf Kritik.
Söders Vorstoß erfolgt zu einer Zeit, in der weltweit großes Interesse an SMRs besteht – Länder wie China, Russland, die USA und Indien treiben entsprechende Projekte voran. Während China und Russland bereits SMRs betreiben, plant Großbritannien den Bau solcher Reaktoren in Wales. Allerdings sehen sich die AfD-Abgeordneten Paul Schmidt und Rainer Kraft, die Söders Pläne unterstützen, mit Widerspruch vonseiten der Grünen konfrontiert. Julia Verlinden, Energieexpertin der Grünen, wirft Söder vor, mit seinem Fokus auf SMRs von den eigentlichen Herausforderungen abzulenken – namely der Wettbewerbsfähigkeit und dem Klimaschutz.
Verlinden, die auch als energiepolitische Sprecherin der Grünen fungiert, betont, dass der Ausbau der Windenergie die geringsten Stromgestehungskosten biete und gleichzeitig regionale Wertschöpfung schaffe. Mit ihrer Kritik steht sie nicht allein da. Auch Nina Scheer von der SPD lehnt Söders Vorschlag ab und argumentiert, dass Atomkraft – einschließlich SMRs – die teuerste Form der Energieerzeugung sei. Zudem warnt sie vor erheblichen Sicherheitsrisiken und dem höheren Atommüllaufkommen im Vergleich zu großen Reaktoren.
Sepp Müller (CDU) plädiert für einen zurückhaltenderen Ansatz und setzt sich für eine technologieneutrale Forschung ein, darunter auch eine intensivere Erforschung der Fusionsenergie. Luigi Pantisano von der Linken wirft Söder hingegen vor, fossile Energien zu bevorzugen und die Gefahren für Natur und Mensch zu ignorieren. Schmidt und Kraft hingegen fordern als ersten Schritt die Reaktivierung und Wiederanschaltung der noch bestehenden deutschen Atomkraftwerke.
Die Diskussion um die Einführung von SMRs in Deutschland hat eine hitzige Debatte entfacht, in der Befürworter und Kritiker gleichermaßen gewichtige Argumente vorbringen. Während die einen in den kleinen Reaktoren eine kostengünstige Lösung sehen, warnen andere vor Sicherheitsrisiken und hohen Kosten. Angesichts der anhaltenden Kontroverse muss Deutschland die potenziellen Vor- und Nachteile dieser Technologie sorgfältig abwägen.



