Universit├Ąt Freiberg startet Pilotanlage zur Wiederverwertung von Gallium aus Abwasser

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Ein gekochtes Ei und andere Fleischgerichte in einer Sch├Ąle.

Universit├Ąt Freiberg startet Pilotanlage zur Wiederverwertung von Gallium aus Abwasser

Forscher der Technischen Universität Bergakademie Freiberg haben eine Pilotanlage in Betrieb genommen, die Gallium aus industriellem Abwasser zurückgewinnt. Dieses seltene und wertvolle Metall ist für die Hochtechnologiebranche von entscheidender Bedeutung – und die Preise steigen jährlich. Die Anlage nutzt spezielle Bakterien, um Gallium zu filtern, und trägt so dazu bei, die globale Nachfrage zu decken und die Abhängigkeit von Importen zu verringern. Gallium, ein silberglänzendes Metall mit einem Schmelzpunkt von nur 30°C, ist extrem selten und kostbar. Es fällt vor allem als Nebenprodukt beim Bauxitabbau an, wobei China der Hauptlieferant ist. Der weltweite Jahresverbrauch liegt bei etwa 1.695 metrischen Tonnen. Das neue Recyclingverfahren, das im Labormaßstab mit einer täglichen Kapazität von zehn Litern erfolgreich getestet wurde, könnte allein im deutschen Hochtechnologiesektor zwei bis fünf Tonnen Gallium pro Jahr einsparen. Die Pilotanlage verarbeitet derzeit 100 Liter Abwasser pro Tag und setzt Bakterien ein, um das Gallium zu binden und anzureichern. Dabei entsteht eine klare, orangefarbene Flüssigkeit – ein Zeichen für die hohe Galliumkonzentration. Geplant ist eine Hochskalierung auf 1.000 bis 2.000 Liter täglich. Zwar ist der wirtschaftliche Vorteil noch nicht beziffert, doch die Produktionskosten für Gallium liegen auf dem Weltmarkt zwischen 200 und 1.000 US-Dollar pro Kilogramm. Die Pilotanlage der Freiberger Universität markiert einen wichtigen Schritt in der Gallium-Rückgewinnung. Durch die Filterung dieses kritischen Metalls aus industriellem Abwasser trägt sie zur Deckung der globalen Nachfrage bei und reduziert die Importabhängigkeit. Mit der geplanten Erweiterung könnte die Anlage künftig erhebliche Auswirkungen auf die Hochtechnologiebranche und die Umwelt haben.