Vattenfall will Braunkohle-Sparte in Deutschland loswerden – Greenpeace macht überraschendes Angebot

Admin User
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Eine Betonbrücke auf einer grünen Wiese mit einem großen Strommast und Kabeln darüber, umgeben von Bäumen und zusätzlichen Strommasten im Hintergrund.

Vattenfall will Braunkohle-Sparte in Deutschland loswerden – Greenpeace macht überraschendes Angebot

Schwedischer Energiekonzern Vattenfall unter Druck, deutsche Braunkohle-Sparte zu verkaufen

Der schwedische Energieversorger Vattenfall steht unter Druck, seine Braunkohle-Aktiva in Deutschland zu veräußern, die mit einem Wert von beeindruckenden 3,2 Milliarden Euro zu Buche schlagen. Der Verkauf, ausgelöst durch eine Entscheidung der schwedischen Regierung nach den Wahlen 2020, hat das Interesse verschiedener Parteien geweckt – darunter der tschechische Energiekonzern ČEZ, die private Investmentfirma X2 Resources und Petr Kellner, der reichste Mann Tschechiens. Bemerkenswerterweise haben sich auch Umweltschützer von Greenpeace in die Verhandlungen eingeschaltet und ein Angebot vorgelegt, das weniger als die Hälfte des geforderten Preises beträgt.

Vattenfalls Braunkohle-Bestände, zu denen Kraftwerke und Tagebaue gehören, sind ein wichtiger Bestandteil der deutschen Energielandschaft. Doch der globale Rückgang der Kohlenachfrage hat dazu geführt, dass Greenpeaces Gebot mittlerweile unter 500 Millionen Euro liegt. Trotz des deutlich niedrigeren Angebots zeigt sich der staatliche schwedische Konzern Vattenfall Berichten zufolge offen für eine Annahme, da dies mit seinen internationalen Klimazielen vereinbar wäre. Um den Deal zu ermöglichen, könnte Vattenfall zusätzliche Finanzmittel von der deutschen Regierung und internationalen Klimafonds anfordern.

Greenpeace Nordic schlägt vor, eine Stiftung nach dem Vorbild der RAG zu gründen, die den Ausstieg aus dem Braunkohleabbau und der Stromerzeugung steuern soll. Dieser Ansatz zielt darauf ab, die von der Desinvestition betroffenen lokalen Gemeinden zu stärken und einen reibungslosen Übergang zu erneuerbaren Energien zu gewährleisten. Auch private Investmentgesellschaften wie Blackstone und Macquarie haben Interesse bekundet, doch bisher wurden noch keine endgültigen Vereinbarungen getroffen.

Der Verkauf der Vattenfall-Braunkohle-Sparte in Deutschland gestaltet sich als komplexer Prozess, bei dem ökologische Bedenken und finanzielle Interessen aufeinandertreffen. Während das Endergebnis noch ungewiss ist, deutet die Beteiligung von Greenpeace auf einen Wandel hin zu nachhaltigeren Energiepraktiken. Angesichts des globalen Kohleausstiegs könnte dieser Verkauf als Präzedenzfall für eine verantwortungsvolle Desinvestition dienen – zum Wohl der Umwelt und der betroffenen Regionen.