Warum Sachsen-Anhalt Giftmüll in Brüchau einfach verkapselt – statt ihn zu entfernen

Giftsludge Pit Br"uchau: Linke fordert rechtliche Ünderung - Warum Sachsen-Anhalt Giftmüll in Brüchau einfach verkapselt – statt ihn zu entfernen
Umstrittenes Abfall-Verkapselungsprojekt in Brüchau (Sachsen-Anhalt) wird trotz früherer Bedenken vorangetrieben
Trotz früherer Einwände schreitet ein umstrittenes Projekt zur Verkapselung von Giftmüll in Brüchau (Sachsen-Anhalt) voran. Geplant ist die Versiegelung toxischer Schlämme vor Ort – obwohl der Landtag ursprünglich die vollständige Ausgrabung und Abfuhr des Materials gefordert hatte. Die Gesamtkosten des Vorhabens werden auf rund 32 Millionen Euro geschätzt.
Im Jahr 2020 hatte der Landtag von Sachsen-Anhalt einstimmig einen Beschluss gefasst, der die vollständige Entfernung des vergifteten Abfalls vom Gelände in Kalbe (Altmark) verlangte. Doch statt einer Räumung sieht der nun genehmigte Plan die Verkapselung des gefährlichen Materials in Brüchau vor. Warum die Entscheidung revidiert wurde und wer die Kehrtwende autorisiert hat, blieb bis heute ohne offizielle Begründung.
Aktuelle Vorschriften verhindern, dass Behörden alternative Lösungen prüfen – die Verkapselung bleibt damit die einzig zulässige Variante. Die Linke im Landtag kritisiert die Situation scharf und fordert eine Reform der rechtlichen Rahmenbedingungen für den Umgang mit Altlasten. Das Schlammloch in Brüchau diene als Musterbeispiel für fehlerhafte Entscheidungsprozesse.
Die Landesregierung übernimmt 80 Prozent der Baukosten, was einem erheblichen Teil des 32-Millionen-Euro-Budgets entspricht. Zudem trägt Sachsen-Anhalt künftig sämtliche Betriebs- und Überwachungskosten für das Gelände.
Das Verkapselungsprojekt wird nach den bestehenden Regelungen umgesetzt – trotz der früheren Forderungen nach einer vollständigen Beseitigung des Mülls. Da rechtlich keine Spielräume für Alternativen bestehen, bleibt die finanzielle Last weitgehend beim Land. Die Linke setzt sich weiterhin für eine Neuausrichtung im Umgang mit kontaminierten Standorten ein.



