Weniger Asylsuchende, mehr Obdachlose: Kommunen kämpfen mit doppelter Wohnungsnot

Admin User
2 Min.
Ein an einer Wand befestigtes Notquartier mit zwei Fenstern und einer Jalousie oben sowie einem Gebäude auf der rechten Seite.

Weniger Asylsuchende - Situation in Gemeinden entspannt sich - Weniger Asylsuchende, mehr Obdachlose: Kommunen kämpfen mit doppelter Wohnungsnot

Deutschlands Wohnungsmarkt steht vor neuen Herausforderungen: Während die Zahl der Asylsuchenden seit Herbst 2023 sinkt, nimmt die Obdachlosigkeit unter Nicht-Geflüchteten zu. Diese Entwicklung belastet in einigen Regionen die kommunalen Ressourcen zusätzlich.

In den ersten zehn Monaten des Jahres 2024 ging die Zahl der Erstasylanträge in Deutschland deutlich zurück: Rund 97.000 Menschen stellten einen Antrag – deutlich weniger als im Vorjahr. Dieser Rückgang hat in den meisten Kommunen zu einer Entspannung bei der Unterbringungssituation geführt. Gleichzeitig wird der Wohnungsmarkt jedoch durch die steigende Obdachlosigkeit unter Nicht-Geflüchteten unter Druck gesetzt.

Für die Unterbringung von Geflüchteten setzen die Kommunen vor allem auf angemietete Privatwohnungen (80 %) und kommunalen Wohnraum (63 %). Daneben kommen öffentliche Gebäude und Modulbauten (45 %) zum Einsatz. Auffällig ist, dass ostdeutsche Kommunen – Berlin ausgenommen – die Unterbringung von Geflüchteten oft besser bewältigen als ihre westdeutschen Pendants.

Trotz des Rückgangs der Asylsuchenden und der verbesserten Lage in den meisten Kommunen arbeiten noch immer etwa 11 % im "Notmodus" bei der Unterbringung von Geflüchteten. Während 17 % ohne größere Probleme auskommen, bewerten 72 % die Situation als anspruchsvoll, aber handhabbar. Die zunehmende Obdachlosigkeit unter Nicht-Geflüchteten entwickelt sich jedoch zu einer wachsenden Herausforderung, der sich die kommunalen Wohnsysteme stellen müssen.