Wuppertaler Plakat-Kampagne zu Brüsten löst Shitstorm und Vandalismus aus

Admin User
1 Min.
Ein Plakat mit Bildern von Frauen und begleitendem Text.

Wuppertaler Plakat-Kampagne zu Brüsten löst Shitstorm und Vandalismus aus

Die Werbekampagne des Wuppertaler Medienprojekts für „Busen – Perspektiven auf Brüste“ hat für Aufsehen gesorgt: Plakate mit freigelegten Brüsten werden abgerissen oder beschmiert. Projektleiter Andreas von Hören zeigt sich überrascht über die heftigen öffentlichen Reaktionen.

Die Kampagne wirbt für eine neue medienpädagogische Filmreihe für Schulen, stößt aber auf Widerstand. Plakate, die natürliche, kopflose Brüste zeigen, werden flächendeckend entfernt oder beschädigt. Das Projekt betont, die Abbildungen seien nicht sexualisiert, sondern stünden symbolisch für jede Frau.

Julian Rauen, ein 21-jähriger Student, der an dem Projekt mitwirkt, empfindet die anonymen Hassmails, die er erhielt, als schlimmer als die zerstörten Plakate. Er argumentiert, dass nackte Brüste nicht automatisch Sexualisierung oder Verfügbarkeit bedeuten, und kritisiert die aktuelle Debatte als prüde und konservativ. Durch eine gestiegene Schamempfindlichkeit und den Einfluss strengerer Religionen sei Deutschland heute konservativer als in den 1970er-Jahren.

Der Deutsche Werberat hatte 2020 eine Beschwerde über die Kampagne abgelehnt und sie als nicht anstößig eingestuft. Dennoch zeigt die heftige öffentliche Reaktion auf das Wuppertaler Medienprojekt, wie umstritten die Darstellung des weiblichen Körpers in der Gesellschaft nach wie vor ist.