Bundesländer fordern Turbo für Wasserstoff – doch der Bund blockiert

Regionalenergieminister drängen auf schnelle Wasserstoffausweitung - Bundesländer fordern Turbo für Wasserstoff – doch der Bund blockiert

Energieminister der Bundesländer fordern rasche Ausweitung der Wasserstoffwirtschaft

Energieminister der Bundesländer pochen auf zügige Wasserstoff-Expansion

1. Dezember 2025, 16:16 Uhr

Die Energieminister der Bundesländer fordern schnellere Fortschritte beim Wasserstoffausbau, um die deutschen Klimaziele bis 2045 zu erreichen. Sie warnen, dass aktuelle Verzögerungen bei der Wasserstoffinfrastruktur die nationalen Vorgaben gefährden. Schleswig-Holsteins Energieminister Tobias Goldschmidt kritisierte die Bundespolitik als „inkonsistent und unkoordiniert“.

Die Länderregierungen schlagen konkrete Maßnahmen vor, um die Wasserstoffnutzung zu beschleunigen. Dazu gehört ein Wasserstoff-Beschleunigungsgesetz, das Planungs- und Genehmigungsverfahren durch digitale Prozesse vereinfachen soll. Bestehende Erdgasleitungen würden für den Wasserstofftransport umgerüstet, während neue Pipelines ein flächendeckendes Verteilernetz schaffen sollen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der heimischen Produktion von grünem Wasserstoff. Die Bundesländer streben an, die Elektrolysekapazitäten bis 2030 auf 10 Gigawatt auszubauen. Großspeicherlösungen wie unterirdische Salzkavernen sollen die Versorgung sichern, während regionale Projekte wie der Hamburger Grüne Wasserstoff-Hub lokale Netze stärken. Eine abgestimmte Strategie – etwa die Norddeutsche Wasserstoffstrategie – soll die länderübergreifende Zusammenarbeit bündeln.

Goldschmidt betonte die Notwendigkeit eines „grünen Leitmarktprinzips“, das öffentliche Aufträge bevorzugt an grüne Wasserstoffprojekte vergibt. Zudem sollten neue Gaskraftwerke von vornherein „wasserstofftauglich“ geplant werden, um einen schnellen Umstieg zu ermöglichen. Die Minister waren sich einig, dass klarere Regelungen den Übergang erleichtern würden.

Die vorgeschlagenen Schritte zielen darauf ab, Hürden abzubauen und den Infrastrukturausbau zu beschleunigen. Bei Umsetzung könnten sie Deutschland helfen, bis 2045 klimaneutral zu werden. Entscheidend sind nun die Unterstützung des Bundes und entsprechende regulatorische Anpassungen, um die Pläne in die Tat umzusetzen.