Protest mit Stinkfinger-Nussknacker: Erzgebirger Handwerker kämpft gegen Plagiate

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Ein Plakat mit einer Karikatur eines Mannes mit Hut, einer künstlichen eisernen Hand und einer Jacke, beschriftet mit "Sir Hammerlock".

Mittelfinger-Nussknacker kämpft gegen billige Kopien - Protest mit Stinkfinger-Nussknacker: Erzgebirger Handwerker kämpft gegen Plagiate

Ein Meistertischler aus dem Erzgebirge hat mit einem provokanten Protest gegen billige Imitate für Aufsehen gesorgt. Markus Füchtner fertigte einen Stinkfinger-Nussknacker an, um auf die Flut ausländischer Plagiate aufmerksam zu machen, die die heimischen Traditionen untergraben. Der Schritt kommt zu einer Zeit, in der die Region um den Schutz ihres jahrhundertealten Handwerks kämpft – gegen Missbrauch und Verfälschung.

Die erzgebirgische Volkskunst, zu der handgeschnitzte Holzfiguren und Nussknacker gehören, wurde Anfang dieses Jahres offiziell als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Dieser Status unterstreicht zwar ihre Bedeutung, wirft aber auch Fragen nach dem Umgang mit unerlaubten Kopien auf. Der Verband der Erzgebirgischen Handwerker und Spielwarenhersteller wehrt sich aktiv gegen den Rufschaden: Er verschickt Abmahnungen an Händler, die ihre Produkte fälschlich als "im Erzgebirgsstil" bewerben. Einige Streitfälle landeten sogar vor Gericht – mit Urteilen gegen Onlinehändler, die geografische Bezeichnungen wie "Echt Erzgebirge" oder "Seiffener Volkskunst" missbräuchlich nutzen.

Der Nussknacker mit ausgestrecktem Mittelfinger ist zum Symbol des Widerstands gegen massenhaft produzierte Fälschungen geworden. Während die juristischen Auseinandersetzungen andauern und der kulturelle Schutz nun formal verankert ist, drängen die Handwerker der Region auf strengere Kontrollen. Ihr Ziel bleibt unverändert: das Erbe des Erzgebirges zu bewahren und sicherzustellen, dass nur echte, handgefertigte Erzeugnisse seinen Namen tragen dürfen.