Pflichtige Kartenzahlung: Dehoga gegen Initiative aus Niedersachsen

Admin User
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Ein Tisch mit ID-Kartenhaltern, ein Photo-Rahmen, eine Karte, ein Stift, eine Wasserflasche und ein Stuhl mit einer Tasche darauf.

Pflichtige Kartenzahlung: Dehoga gegen Initiative aus Niedersachsen - Pflichtige Kartenzahlung: Dehoga gegen Initiative aus Niedersachsen

In Deutschland entzündet sich eine neue Debatte über digitale Zahlungsmethoden in der Gastronomie. Das Bundesland Niedersachsen will Kartenzahlungen in Cafés und Restaurants zur Pflicht machen. Doch Ingrid Hartges, Geschäftsführerin des Dehoga, dem Branchenverband des Gastgewerbes, lehnt den Vorschlag ab.

Der Streit entsteht zu einem Zeitpunkt, an dem die Bundesregierung parallel einen Plan prüft, Rentner mit Steuererleichterungen ab 2026 zur Rückkehr in den Arbeitsmarkt zu motivieren.

Niedersachsens Forderung nach einer Kartenzahlungspflicht folgt auf eine Mastercard-Umfrage, laut der bereits fast 90 Prozent der Gastronomiebetriebe Kartenzahlungen akzeptieren. Dennoch argumentiert Hartges, dass kleine Beträge – etwa für einen Kaffee oder ein Eis – weiterhin bar gezahlt werden sollten. Die Gebühren für Kartenzahlungen bei Minibeträgen seien für die Betreiber unangemessen hoch, so ihre Kritik.

Der Vorschlag selbst geht auf die bundesweite „Ampelkoalition“ aus CDU, CSU und SPD zurück, die nach der Wahl 2025 gebildet wurde. Während Hartges sich gegen die Pflicht zu digitalen Zahlungen ausspricht, unterstützt sie eine andere Regierungsinitiative: das Modell der „aktiven Rente“. Ab dem 1. Januar 2026 könnten Rentner dank Steuervergünstigungen in Teilzeit arbeiten.

Hartges sieht darin Potenzial, dass ältere Arbeitnehmer etwa Wochenenddienste in Hotels übernehmen. Dies halte Rentner aktiv und helfe Betrieben gleichzeitig, Personalengpässe zu schließen. Die Steuererleichterungen machten das Vorhaben zu einer praktikablen Lösung für beide Seiten, betont sie.

Die Gastronomiebranche bleibt in der Frage der digitalen Zahlungsregeln gespalten. Gleichzeitig zielt die Rentnerinitiative der Regierung darauf ab, mehr Senioren in Teilzeitjobs zurückzugewinnen. Sollten die Pläne beschlossen werden, treten die Änderungen Anfang 2026 in Kraft.