Söders Machtpoker: Zwischen Parteitagsdrama und Kanzlerträumen in der CSU

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Eine Tagungsstätte mit Sitzplätzen und einer Bühne, auf der eine Diskussion zwischen Medienvertretern und -eigentümern stattfindet, mit einem großen Banner und einer Wand im Hintergrund.

Söder vor der CSU-Parteitage: Der Meisterstratege aus München - Söders Machtpoker: Zwischen Parteitagsdrama und Kanzlerträumen in der CSU

Vor der CSU-Parteitag: Münchens Taktikmeister Markus Söder

  1. Dezember 2025

Markus Söder, Vorsitzender der bayerischen CDU, steht vor dem Parteitag am 12. und 13. Dezember unter wachsendem Druck. Einst als möglicher Kanzlerkandidat gehandelt, wirkt seine politische Zukunft nun unsicher – während die interne Kritik zunimmt und die rechtspopulistische AfD vor den Kommunalwahlen 2026 an Boden gewinnt. Um seine Position zu festigen, strebt Söder einen deutlichen Wiederwahlsieg an und laviert behutsam zwischen nationalen Themen und parteiinternen Machtfragen.

Wochenlang hat Söder sich als Vermittler und Macher inszeniert: Mit neuen Finanzhilfepaketen versuchte er, Kritiker zu besänftigen, und beim Deutschlandtag der Jungen Union reparierte er das Verhältnis zur Parteijugend. Dort unterstützte er zwar Gespräche mit der SPD, kritisierte aber indirekt Bundeskanzler Friedrich Merz.

Seine Überlebensstrategie: Brisante Themen wie den umstrittenen Vorschlag einer "Mütterrente" hält er vom Parteitag fern. Durch Annäherung an Merz’ Position und Schweigen bei entscheidenden Abstimmungen vermied er weiteren Gegenwind. Gleichzeitig grenzt er sich in Fragen wie der Schuldenbremse von Berlin ab – nicht als treuer Verbündeter, sondern als pragmatischer Vermittler.

Der anstehende Parteitag wird zur Nagelprobe. Söder strebt über 90 Prozent Zustimmung an, um Widerspruch zum Verstummen zu bringen und seine Autorität zu untermauern. Seine einst auf die Kanzlerschaft gerichteten Ambitionen umfassen nun auch das Bundespräsidentenamt, das er früher abtat. Doch mit den inneren Spannungen der CDU und dem Aufstieg der AfD bleibt sein Weg steinig.

Ein klarer Wiederwahlsieg würde Söder helfen, die Kritik an seiner Führung zu dämpfen und die Partei zu stabilisieren. Doch sein politisches Lavieren – zwischen Koalitionsgesprächen, Haushaltsdisziplin und populistischem Druck – zeigt den schmalen Grat, auf dem er sich bewegt. Das Ergebnis des Parteitags wird zeigen, ob er sich behaupten kann oder vor noch größeren Herausforderungen steht.