Deutschlands Luftfahrt hinkt hinterher – kann die Steuersenkung helfen?

Admin User
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Eine Start- und Landebahn mit wenigen Flugzeugen, Masten, Kabeln und einer bewölkten Himmel.

Verkehrsminister dämpft Hoffnungen auf günstigere Flugtickets - Deutschlands Luftfahrt hinkt hinterher – kann die Steuersenkung helfen?

Deutschlands Luftfahrtsektor kämpft mit der Erholung nach der Pandemie

Während die Passagierzahlen in vielen Ländern bereits wieder über dem Niveau von vor der Pandemie liegen, hinkt Deutschland mit nur 90 Prozent der Werte von 2019 hinterher. Als Gegenmaßnahme hat die Bundesregierung angekündigt, die Luftverkehrsabgabe ab Juli 2026 zu senken, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts zu stärken.

Die Regierung drängt die Airlines dazu, ihre Betriebsabläufe zu optimieren und mehr Flugzeuge in Deutschland zu stationieren. Die Lufthansa Group – zu der Lufthansa Airlines und Lufthansa City Airlines gehören – unterhält bereits Drehkreuze in Frankfurt und München. Auch Condor ist von diesen Städten aus aktiv, während SunExpress, ein Joint Venture von Lufthansa und Turkish Airlines, ab Ende 2025 neue Maschinen in Deutschland stationieren will. Weitere lizenzierte Fluggesellschaften wie AVANTI AIR sind offiziell in Deutschland ansässig, auch wenn Details zur gesamten Flotte noch unklar sind.

Trotz dieser Bemühungen bleibt der deutsche Luftfahrtmarkt im Rückstand: Während andere Länder bereits über 110 Prozent ihrer Vor-Pandemie-Passagierzahlen erreichen, schafft Deutschland nicht einmal 90 Prozent. Die Regierung erhofft sich von der Senkung der Luftverkehrsabgabe einen Aufholprozess, um die Position des Landes als wichtiger Luftfahrtstandort zurückzugewinnen. Ob die Steuersenkung jedoch zu günstigeren Flügen führt, bleibt fraglich – die Preise legen die Airlines selbst fest, und ihre Marktstrategien entscheiden, ob die Ersparnis an die Passagiere weitergegeben wird. Im Vordergrund steht vor allem die Stärkung der deutschen Wettbewerbsfähigkeit, nicht unbedingt eine direkte Entlastung der Reisenden.

Die Reduzierung der Abgabe tritt am 1. Juli 2026 in Kraft. Ob sie erfolgreich sein wird, hängt davon ab, ob die Fluggesellschaften ihre Aktivitäten in Deutschland ausbauen und die Zuverlässigkeit der Verbindungen verbessern. Das Ziel der Regierung ist klar: Deutschland soll wieder an die globalen Trends im Luftverkehr anschließen.