IHK Dresden fordert Reform der beruflichen Schulen

IHK Dresden fordert Reform der beruflichen Schulen - IHK Dresden fordert Reform der beruflichen Schulen
Industrie- und Handelskammer Dresden fordert Reform der Berufsschulplanung
IHK Dresden drängt auf Neuordnung der Berufsschullandschaft in Sachsen
Dresden, 19. Dezember 2025
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden setzt sich für tiefgreifende Veränderungen im sächsischen Berufsschulsystem ein. Nach Ansicht der Kammer ist das aktuelle Netz aus 60 Schulen an 100 Standorten ineffizient und bedarf einer grundlegenden Umstrukturierung. Zu den vorgeschlagenen Reformen gehören zudem ein neues Stipendienprogramm sowie eine Neuausrichtung der Planungsgrundsätze.
IHK-Hauptgeschäftsführer Lukas Rohleder plädiert für einen praxisnäheren Ansatz in der beruflichen Bildung. Er betont, dass Schließungen leistungsschwacher Standorte nicht länger tabu sein dürften. Stattdessen solle die Planung darauf abzielen, Ausbildungsplätze sowohl für Schüler als auch für Unternehmen attraktiver zu gestalten.
Besondere Sorge bereitet der Kammer der drohende Lehrkräftemangel: Fast die Hälfte der Berufsschullehrer in Sachsen wird bis 2030 in den Ruhestand gehen. Als Gegenmaßnahme hat die IHK ein Stipendienprogramm aufgelegt, das Studierenden ab dem fünften Semester bis zu 36 Monate lang 500 Euro monatlich bietet. Anstatt konkrete Städte für Zusammenlegungen zu benennen, schlägt die Kammer ein „Standortprinzip“ vor. Demzufolge sollte die Ausbildung dort konzentriert werden, wo eine hohe Unternehmensdichte, eine zuverlässige ÖPNV-Anbindung und ausreichender Wohnraum vorhanden sind. Aktuelle Standorte wie Rodewisch oder Weißwasser erfüllen diese Kriterien laut IHK nicht. Die Reform sei notwendig, um das System zu modernisieren, so die Kammer. Durch eine stärkere Ausrichtung der Schulen an der Wirtschaftsstruktur solle die Effizienz gesteigert und Jugendliche besser auf den Arbeitsmarkt vorbereitet werden.
Die geplanten Änderungen umfassen finanzielle Anreize für künftige Lehrkräfte sowie eine strategischere Verteilung der Schulstandorte. Sollten die Maßnahmen umgesetzt werden, könnten sie die berufliche Ausbildung in Sachsen grundlegend verändern. Ziel des IHK-Konzepts ist es zudem, die duale Ausbildung als attraktive Perspektive für junge Menschen langfristig zu sichern.









